Die „People“ Dimension: Kern einer erfolgreichen Data-Driven Business Transformation
Im zweiten Teil unserer Reihe zu den vier Dimensionen einer erfolgreichen Data-Driven Business Transformation geht es um den wichtigsten Faktor jeder Veränderung: die Menschen. In dieser Serie zeigen wir, wie Unternehmen den Wandel zu einer Organisation schaffen, in der Daten nicht nur gesammelt, sondern als echter Wert erkannt und gewinnbringend genutzt werden. Im ersten Beitrag hast du bereits die vier zentralen Dimensionen kennengelernt, mit denen sich der Status quo eines Unternehmens bewerten und eine Transformation planen lässt: People, Process, Technology und Data. In diesem Teil widmen wir uns nun der „People“-Dimension – den Menschen und der Organisation, die das Fundament jedes datengetriebenen Unternehmens bilden.
Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn gute Datenprojekte scheitern
Stell dir vor: Deine Data-Science-Abteilung hat eine leistungsfähige KI entwickelt, die deinem Vertrieb hilft, die besten Ansprechpartner und optimalen Zeitpunkte für den Kundenkontakt zu identifizieren. Die Entwicklung war teuer – doch die erwartete Umsatzsteigerung soll die Investition schnell ausgleichen.
Als du die neue KI-Lösung dem Vertriebsteam präsentierst, sind die Reaktionen verhalten: „Das passt mir gerade nicht in den Kram“ oder „Ich habe da meine eigene Methode“ sind typische Antworten. Das Tool wird kaum genutzt, das Projekt versandet – und aus der erhofften Umsatzsteigerung wird nichts. Stattdessen bleiben Frustration und Misstrauen gegenüber der Data-Science-Abteilung zurück.
Was ist schiefgelaufen? Das Problem lag nicht an der Technologie oder der Datenqualität, sondern am Faktor Mensch. Die späteren Nutzer wurden zu spät eingebunden, Ängste und Vorbehalte blieben unbeachtet, und der Mehrwert des Datenprodukts wurde nicht verständlich kommuniziert.
Die „People“-Dimension: Mehr als Mitarbeitende und Management
Die „People“-Dimension beschreibt das menschliche Element einer Organisation – also alle, die in die Arbeit eines Unternehmens involviert oder von ihr betroffen sind: Management, Mitarbeitende, Kunden und weitere Stakeholder.
Hier geht es um Themen wie:
die Gewinnung und Bindung talentierter Fachkräfte,
die Entwicklung von Datenkompetenz,
den Aufbau einer offenen und lernorientierten Unternehmenskultur,
den Umgang mit Kundenbedürfnissen und deren Integration in datengetriebene Lösungen.
Kurz gesagt: Datenprojekte sind nur dann erfolgreich, wenn Menschen sie verstehen, ihnen vertrauen und sie aktiv nutzen.
„Data-culture eats data-strategy for breakfast.“
— Dr. Leonie Petry, Consultant Data Culture & Transformation
Unsere Kollegin Leonie Petry bringt es auf den Punkt: Ohne eine gelebte Datenkultur nützt die beste Datenstrategie nichts. Eine starke Data Culture bedeutet, dass Daten als Wert anerkannt, verstanden und auf allen Ebenen genutzt werden – vom Vorstand bis zur Fachabteilung.
Führung und Kultur: Datenkompetenz beginnt an der Spitze
Auch das bekannte Sprichwort „Der Fisch stinkt vom Kopf“ lässt sich auf datengetriebene Organisationen anwenden. Wenn das Management das Thema Daten nicht vorlebt, fehlt die Richtung.
Führungskräfte müssen Datenprioritäten setzen, eine Datenstrategie definieren, die zur Unternehmensstrategie passt, und dafür sorgen, dass Ressourcen, Weiterbildungen und Strukturen vorhanden sind. Dazu gehören beispielsweise Trainingsprogramme, Centers of Excellence oder Data Communities, in denen Wissen geteilt und Data Literacy aktiv gefördert wird.
Bottom-up statt Top-down: Datenwertschöpfung in den Fachbereichen
Erfolgreiche datengetriebene Organisationen schaffen nicht nur top-down Rahmenbedingungen, sondern fördern auch bottom-up Innovationen. Datenprodukte sollten dort entstehen, wo sie genutzt werden – in den Fachbereichen. So entsteht maximale Akzeptanz und Relevanz.
Dazu braucht es Know-how auf allen Ebenen. Das bedeutet nicht, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ein Data Scientist werden muss – aber ein grundlegendes Verständnis für den Umgang mit Daten ist entscheidend.
In der Praxis bewährt haben sich interdisziplinäre Teams und Product Owner aus den Fachbereichen. So wird Data & Analytics eng mit den tatsächlichen Geschäftsprozessen verknüpft. Denn die Wertschöpfung mit Daten passiert nicht im IT-System, sondern in den Entscheidungen, die du auf Grundlage dieser Daten triffst.
Takeaways: Die Menschen als Herzstück der Transformation
Die „People“-Dimension ist komplex – und gerade deshalb entscheidend. Menschen sind die eigentlichen Treiber einer Data-Driven Business Transformation. Sie gestalten, interpretieren und nutzen Daten, um Wert zu schaffen.
Ohne die richtige Kultur, Kommunikation und Führung kann keine Technologie und keine Strategie Wirkung entfalten. Ein datengetriebenes Unternehmen entsteht erst dann, wenn alle Beteiligten – vom Management über die Analysten bis zu den Anwendern – das Potenzial von Daten verstehen und leben.
Fazit
Eine Data-Driven Business Transformation ist keine rein technologische Aufgabe – sie ist ein kultureller Wandel. Die „People“-Dimension legt den Grundstein für alles, was folgt: Prozesse, Technologie und Datenmanagement.
Im nächsten Teil dieser Reihe widmen wir uns der „Process“-Dimension und zeigen, wie datengetriebene Arbeitsweisen und Methoden den Weg zu einer agilen, zukunftsfähigen Organisation ebnen.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du in deinem Unternehmen eine nachhaltige Datenkultur aufbaust, melde dich gerne bei uns oder lade dir unser Data First Aid Kit herunter.




