Business Mann telefoniert und bespricht Ergebnisse einer Datenanalyse am Computer

Wann du eine Root Cause Analysis brauchst

Eine Root Cause Analysis ist dann sinnvoll, wenn sich Probleme nicht mehr durch Erfahrung oder Bauchgefühl lösen lassen. In komplexen Fertigungsprozessen ist die manuelle Auswertung großer Datenmengen häufig zu aufwändig. Hier helfen teilautomatisierte Analyseverfahren, um Zusammenhänge schneller und präziser aufzudecken.

Schauen wir uns an, wie die Methode funktioniert und welchen Nutzen sie bietet.

Vorgehensweise und Grundprinzipien

Bei der Root Cause Analysis werden Ist-Zustand und Ursachen eines Problems nach klaren Prinzipien untersucht. Ziel ist es, Korrelationen zu finden, die tatsächlich kausale Zusammenhänge darstellen – also echte Ursache-Wirkung-Beziehungen (Causal Discovery).

Mithilfe mathematischer und statistischer Verfahren werden Hypothesen getestet und schrittweise eliminiert, wenn sie sich nicht bestätigen. So filterst du aus einer Vielzahl an möglichen Einflussfaktoren diejenigen heraus, die den Fehler tatsächlich verursachen.

Ein Beispiel:
In einer Supermarkt-Analyse zeigt sich, dass 87,5 % der Kunden, die Windeln kaufen, auch Bier kaufen. Andersherum liegt die Wahrscheinlichkeit bei nur 63,6 %. Diese Korrelation allein beweist aber noch keine Kausalität – sie weist nur auf einen möglichen Zusammenhang hin. Erst durch weiterführende Analysen lässt sich der tatsächliche Grund identifizieren – etwa, dass es sich um „junge Eltern“ handelt, die beides gemeinsam kaufen.

In der Praxis zeigt sich, dass selten eine einzelne Ursache verantwortlich ist. Meist wirken mehrere parallel verlaufende Ursache-Wirkungsketten zusammen. Genau diese Komplexität macht die Root Cause Analysis so wertvoll – sie deckt Zusammenhänge auf, die auf den ersten Blick verborgen bleiben.

Ziele und Vorteile der Root Cause Analysis

Mit einer Root Cause Analysis verfolgst du zwei zentrale Ziele:

  1. Problemermittlung:
    Du erkennst, wo genau die Ursache eines Fehlers liegt – statt nur seine Auswirkungen zu sehen.

  2. Lösungsentwicklung:
    Du leitest gezielte Maßnahmen ab, um das Problem dauerhaft zu beheben und ähnliche Fehler künftig zu vermeiden.

Das Ergebnis: stabile Prozesse, weniger Nacharbeit, geringere Kosten und eine messbare Steigerung der Wirtschaftlichkeit.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Ein Kleinserienfertiger stellte Motoren her, bei denen es in der Montage regelmäßig zu Fehlern kam. Mithilfe der Root Cause Analysis konnte der genaue Ursprung des Problems identifiziert und die Nacharbeit deutlich reduziert werden – mit spürbarem Effekt auf Zeit, Qualität und Kosten.

Fazit

Immer mehr Unternehmen haben den Wert einer offenen Fehlerkultur erkannt. Die Root Cause Analysis ist dabei ein unverzichtbares Werkzeug, um Fehler nicht nur zu erkennen, sondern auch dauerhaft abzustellen.

Indem du Zusammenhänge in deinen Daten analysierst und mithilfe kausaler Modelle validierst, kannst du Ursachen präzise bestimmen und gezielte Gegenmaßnahmen einleiten.

Der Bonus: Die erstellten Modelle lassen sich auch für Vorhersagen und präventive Maßnahmen nutzen – damit Fehler gar nicht erst entstehen.