Ein Geschäftsmann in Anzug berührt ein digitales Interface mit mehreren transparenten Fenstern, die Diagramme, Kennzahlen und analytische Symbole zeigen. Die Szene vermittelt Fortschritt und den gezielten Einsatz moderner Technologie in datenbasierten Unternehmensprozessen.

Schau dir große Player wie Google, Meta oder Amazon an – sie alle sind Paradebeispiele für exzellente User Experience. Ihre Anwendungen sind:

  • Useful: Sie erfüllen ihren Zweck – ob Suche, Kommunikation oder Einkauf.

  • Usable: Sie sind intuitiv, schnell und verständlich.

  • Delightful: Sie machen Spaß, vermitteln positive Emotionen und sorgen für Wiederkehr.

Diese drei Prinzipien bilden den Kern jeder erfolgreichen Software – auch im Business-Intelligence-Bereich.

Warum UX-Design für BI-Tools so wichtig ist

Gerade im B2C-Umfeld, wo Nutzer:innen gleichzeitig Kund:innen sind, entscheidet UX über den Markterfolg. Aber auch im B2B-Bereich – etwa bei BI-Tools – wird gutes UX-Design immer wichtiger.

Viele BI-Lösungen erfüllen zwar ihren Zweck (also „useful“), sind aber oft kompliziert, langsam oder unbefriedigend in der Nutzung. Sie erinnern eher an Tabellenkalkulationen als an moderne Tools. Wenn dann noch Fehler und fehlende Funktionen dazukommen, verlieren Nutzer:innen schnell das Interesse – und das BI-Projekt seinen Wert.

Schlechte UX führt zu Ineffizienz, Frust und letztlich zu Fehlinvestitionen.

UX, UI und Usability – wo liegen die Unterschiede?

Oft werden die Begriffe verwechselt, dabei beschreiben sie unterschiedliche Ebenen:

  • UX-Design (User Experience Design): Der gesamte Prozess, um das Nutzungserlebnis zu analysieren, zu gestalten und zu optimieren. Es geht darum, Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer:innen früh zu erkennen und in die Entwicklung einzubinden.

  • UI-Design (User Interface Design): Ein Teilbereich von UX. Hier geht es um die visuelle Gestaltung der Oberfläche – also wie die Anwendung aussieht und sich anfühlt.

  • Usability: Bewertet die Nutzbarkeit – wie einfach, effizient und angenehm ein Produkt zu bedienen ist.

UX bedeutet also nicht „nur hübschere Grafiken“, sondern eine ganzheitliche Methodik, um Software an den realen Bedürfnissen der Nutzer:innen auszurichten.

Schlechte UX kostet mehr, als du denkst

Viele Unternehmen unterschätzen die Kosten schlechter UX. Es geht nicht nur um Anschaffung oder Entwicklung – sondern auch um verlorene Effizienz, Zeit und Zufriedenheit.

Beispiel:
Wenn Mitarbeiter:innen jede Woche manuell Excel-Tabellen pflegen müssen, statt automatisierte BI-Reports zu nutzen, entstehen versteckte Kosten. Diese Opportunitätskosten – also entgangene Mehrwerte – werden selten berücksichtigt, obwohl sie langfristig enorme Auswirkungen haben.

Investierst du dagegen frühzeitig in UX, sparst du langfristig Geld, steigerst die Motivation und erhöhst die Datenakzeptanz im Unternehmen.

Der Nutzer steht im Mittelpunkt

Ein BI-Tool ist nur dann erfolgreich, wenn es die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender:innen erfüllt – nicht nur die Anforderungen, die im Workshop definiert wurden.

UX-Design bedeutet, Nutzer:innen zu verstehen, zu beobachten und aktiv einzubinden. Dabei ist entscheidend, zwischen Wünschen („Was hätte ich gern?“) und Bedürfnissen („Was brauche ich wirklich?“) zu unterscheiden.

Oder wie Jeff Bezos es sagt: „Du musst deinen Kunden zuhören – und dann für sie erfinden.“

UX-Designer:innen stellen die richtigen Fragen, um genau diese Bedürfnisse zu erkennen. Nur so entsteht Software, die Menschen wirklich gerne nutzen.

Von der Analyse zum erfolgreichen BI-Tool

Der Weg zu einem erfolgreichen UX-getriebenen BI-Tool beginnt mit einer gründlichen Nutzeranalyse:

  • Interviews und Beobachtungen zukünftiger Anwender:innen

  • Erstellung von Skizzen, Wireframes und Mockups

  • Präsentation und Tests mit echten Nutzer:innen

  • Erst danach beginnt die technische Umsetzung

So stellst du sicher, dass dein Tool von Anfang an praxisnah, verständlich und effizient ist.

Fazit: UX ist kein Luxus – es ist Standard

UX-Design sollte kein „nice to have“ mehr sein, sondern ein zentraler Bestandteil jedes BI-Projekts.
Projektmanager:innen müssen den Mut haben, Nutzer:innen kontinuierlich einzubeziehen. Nur so können BI-Lösungen entwickelt werden, die wirklich genutzt werden – und damit ihren Mehrwert entfalten.

Berücksichtige bei deinen BI-Projekten nicht nur Lizenz- und Betriebskosten, sondern auch die Zufriedenheit, Effizienz und Motivation der Anwender:innen.
Denn am Ende entscheidet nicht die Technik über den Erfolg – sondern das Erlebnis beim Arbeiten damit.